Orographische Winde entstehen durch das Zusammenspiel von Luftbewegungen und Geländeformen, insbesondere Gebirgen oder Hügeln. Der Begriff „orografisch“ bezieht sich auf die Geografie oder Topografie eines Gebiets. Solche Winde treten auf, wenn die Luft durch die Geländeformen gezwungen wird, aufzusteigen oder sich umzulenken.
Mechanismen von orografischen Winden:
Aufsteigende Luftströmungen (Luv-Seite)
- Wenn Wind auf ein Gebirge trifft, wird die Luft gezwungen, aufzusteigen. Dabei kühlt sie sich adiabatisch ab, was oft zur Wolkenbildung und Niederschlag führen kann (orografischer Niederschlag). Diese Seite des Gebirges nennt man die Luv-Seite.
- Beispiel: An der Luv-Seite der Alpen treten häufig höhere Niederschlagsmengen auf.
Absteigende Luftströmungen (Lee-Seite)
- Auf der anderen Seite des Gebirges sinkt die Luft wieder ab. Beim Abstieg erwärmt sie sich adiabatisch und wird trockener. Diese Seite nennt man die Lee-Seite oder „Regenschattenseite“.
- Beispiel: Der Föhnwind in den Alpen ist ein bekannter orografischer Wind, der durch diese Erwärmung entsteht.
Tal- und Bergwinde
- Bergwind: Nachts kühlt sich die Luft in den Bergen schneller ab und fließt als kalter Wind talwärts.
- Talwind: Tagsüber erwärmt sich die Luft im Tal schneller und steigt als warmer Wind bergauf.
Düseneffekt
- Wenn Wind durch ein enges Tal oder eine Gebirgsschlucht strömt, wird er beschleunigt, da die Luftmasse in einer engeren Passage Platz finden muss. Dies wird als „Venturi-Effekt“ bezeichnet.
Beispiele für orographische Winde:
- Föhnwind: Ein warmer, trockener Fallwind, der auf der Lee-Seite von Gebirgen entsteht.
- Bora: Ein kalter, starker Fallwind, der oft entlang von Küstengebirgen wie in Kroatien auftritt.
- Santa-Ana-Wind: Ein warmer Fallwind in Kalifornien, der durch Druckunterschiede und Gebirge erzeugt wird.
Bedeutung von orografischen Winden:
- Wetter und Klima: Sie beeinflussen lokal das Wetter, insbesondere in Gebirgsregionen.
- Landwirtschaft: Regenschatten können zu trockeneren Bedingungen auf der Lee-Seite führen, was für die Landwirtschaft herausfordernd sein kann.
- Energie: Diese Winde können in engen Tälern oder an Berghängen genutzt werden, z. B. für Windenergieanlagen.
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